Gute Sub werden?

Wenn sexuelle devote Frau anfangt, sich in BDSM einzulesen, stellen sich viele irgendwann die Frage, ob sie denn gut genug seien. Und welche Kriterien sie erfüllen müssen, um eine gute Sub zu sein. Doch was heißt das? Gibt es bestimmte Normen, die erfüllt werden müssen? Dieser Artikel geht an alle, die sich eben diese Frage stellen.

Der Einstieg in die Welt des BDSM ist für viele gar nicht mal so einfach. Es wird viel gelesen und ausgetauscht – was prinzipiell auch sehr gut ist. Aber schnell kommt man da zu dem Eindruck, dass es gewisse Regeln und Normen im BDSM gibt. Dass man gewisse Kriterien und diverse Erwartungen erfüllen muss.

Frau (oder Mann!) möchte sich natürlich jemandem unterordnen. Einen Dom finden, der sie führt und als Sub annimmt. Und diesem jemandem möchte sie es eben recht machen. Sie möchte eine gute Sub sein. Doch was bedeutet das eigentlich?

Im Internet wird immer wieder die schwarze BDSM-Bibel erwähnt. Ein mystisches Buch, das alles Regeln und Umgangsformen beinhaltet. Da steht dann auch so etwas drin, was man von manchem Dom im ersten Anschreiben zu lesen bekommt: „Du bist eine Sub, also hast du mir zu gehorchen.“ oder „Wenn du X nicht tust, bist du keine Sub“ oder ähnliche erschreckende Dinge.

Muss eine gute Sub also eine bestimmte Anzahl an Schlägen aushalten können? Muss sie sich sofort, nach dem ersten Anschreiben, unterwerfen? Muss sie einen Dom grundsätzlich nur mit „Herr“ ansprechen und ihn Siezen? Und sie muss immer ja zu allem sagen, darf niemals Wünsche äußern und schon gar nicht widersprechen? NEIN!

Bitte lasse dich von so etwas nicht beeindrucken. Das sind Sprüche von Leuten, die dich nicht mehr als Menschen sehen, sondern nur noch als Objekt. Als etwas, das keine eigenen Gefühle und Bedürfnisse haben darf. Sie verwechseln Devotion mit blindem Gehorsam. Sie überschätzen ihre eigene Wichtigkeit und hätten gerne, dass sie der einzige Mann seien, der wisse, wie BDSM zu funktionieren habe.

Tatsächlich geht es aber nicht – und ich wiederhole noch mal: nicht! – darum, dass du es allen recht machen sollst. Oder den meisten recht machen. Oder dich an irgendwelche vermeintlichen Normen halten sollst.

Es geht darum, es dir selbst recht zu machen. Darum, zu tun, was dich erfüllt. Es geht darum, einen Menschen zu finden, den du magst und der dich auch mag. Dass ihr euch nehmt, wie ihr seid. Dass ihr euch mit euren Bedürfnissen und Neigungen gegenseitig ergänzt. Es geht nicht nur um Unterwerfung, sondern um Hingabe auf beiden Seiten, um Vertrauen und um Selbstverwirklichung.

Eine „gute Sub“ achtet auf sich selbst, ohne arrogant zu werden. Eine „gute Sub“ achtet ordnet sich ihrem Dom unter, ohne sich aufzuopfern – oder lässt sich unterwerfen, wenn ihr das mehr entspricht. Eine „gute Sub“ ist nur dann eine „gute Sub“, wenn sie sie selbst sein kann. Ein „guter Dom“ dagegen weiß das, achtet auf seine Sub und geht auch auf sie ein, ohne sich für sie verbiegen. Du bist dann eine „gute Sub“, wenn du einen „guten Dom“ gefunden hast, der zu dir passt. Das hat alles nicht wirklich ewtas mit „gut“ und „schlecht“ oder überhaupt mit BDSM zu tun, sondern mit Menschlichkeit und Respekt.

Wenn das bedeutet, dass du dich einem Zirkel anschließt oder nach einem Buch leben möchtest und du den dort beschriebenen Regeln folgen willst, weil sich das für dich richtig anfühlt… dann ist das absolut in Ordnung! Das hat absolut seinen Reiz und auch seine Berechtigung. Doch bist DU es, die beschließt, welchen Regeln sie sich fügen oder welchem Dom sie sich unterwerden will. Und sonst niemand.

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