BDSM ist ein breites Feld. Grade als Einsteiger ist man schnell überfordert. Viele Ansichten prasseln auf einen ein, bis man völlig verwirrt ist. Viele Anfänger fragen sich daher, was wirklich wichtig ist und was sie denn beachten sollen.
BDSM ist erst mal nur ein Sammelbegriff für verschiedene Neigungen und Praktiken. Das sagt aber nicht aus, wie etwas zu sein hätte.
Zwar gibt es inzwischen eine Szene, mit Szene-Begriffen und auch einigen etablierten Verhaltensweisen. Es gibt verschiedene Strömungen und Gruppierungen mit eigenen kleinen Regeln. Aber vor allem gibt es viele unterschiedliche Menschen mit ganz individuellen Vorlieben.
Es gibt kein „richtig“ oder „falsch“. Kein „gut“ oder „schlecht“. Es gibt nur „kompatibel“ und „nicht kompatibel“. Jeder macht ich sein eigenes BDSM nach eigenes Spielregeln.
Leider gibt es immer wieder einige Leute, die meinen, sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen. Häufig sind das Doms, die sich unerfahrene Subs suchen, um diese zu verunsichern und zu manipulieren. Da fallen dann Sätze wie „Wenn du X nicht tust, bist du keine gute Sub“, „Wenn du Y nicht machen lässt, bist du gar nicht richtig devot“.
Bitte, bitte, bitte höre niemals auf solche Dinge. Wenn es sich für dich falsch anfühlt und du es eigentlich nicht machen möchtest, dann tu das auch nicht. Höre da unbedingt auf deinen Bauch, denn dieser ist dein bester Kompass.
Selbst wenn gefühlt alle Menschen um dich herum scheinbar das gleiche mögen – was dir aber gar nicht mal so zusagt. Oder wenn dir jemand sagt, echtes BDSM sei nur dies oder jenes. Lass dich davon nicht beeindrucken. Wenn dein Bauchgefühl sagt, dass es für dich falsch ist, dann ist es das für dich auch.
Falsch ist vor allem, Sub zu etwas zu drängen oder gar zu nötigen. Das hat aber nichts mehr mit BDSM zu tun. Jemanden gegen seinen Willen zu etwas zu drängen oder zu nötigen, ist schlichtweg moralisch verwerflich und ggf. auch strafbar.
Du bist in erster Linie Mensch mit eigenen Wünschen und Vorlieben. Und niemand, aber wirklich niemand hat das Recht, sich darüber hinwegzusetzen.
Das bedeutet auch, dass du dich nicht verstellen solltest, um in die Rolle als „Sub“ oder „Dom“ zu passen. Du bist genau richtig, wie du bist.
Die goldene Regel lautet daher, wenn, dann: Es gibt keine Regeln, nur Moralvorstellungen, Menschlichkeit und Individualität.