BDSM im Alltag

BDSM ist erst mal eine sexuelle Neigung. Doch bei vielen Menschen geht es noch weit darüber hinaus. Es fließt in den Alltag, ist Teil der Persönlichkeit, Lebensart oder sogar Lebenseinstellung. Welche Formen es gibt und wie diese jeweils aussehen könnte, erzähle ich euch hier.

Sexuelle Spielereien

Eine beliebte und meist spielerische Form, BDSM in den Alltag zu bringen, sind verschiedene sexuelle Komponenten. Es geht weniger um ein ernstes Machtgefälle oder darum, Sub ernsthaft zu dominieren. Sondern vielmehr darum, den Alltag etwas aufzupeppen. Das bringt beiden Spaß und steigert die Vorfreude auf die nächste Session.

Typische Beispiele sind: Keine Unterwäsche tragen, einen Plug tragen, erotische Fotos auf der Toilette im Büro machen oder Selbstbefriedigungs-Verbot

D/S: Beziehung mit Machtgefälle

Die Buchstaben in der Mitte von „BDSM“ stehen für Dominance and Submission, also Dominanz und Unterwerfung – oder kurz: Machtgefälle. Ein Machtgefälle im Alltag fängt in der Regel aber im Kleinen an, z.B. durch sexuelle Spielereien. Oft wird das Machtgefälle nur in bestimmten Bereichen gelebt, z.B. nur im Sexuellen und im Haushalt, andere werden komplett ausgeklammert, z.B. Finanzen oder Job. Und oft sind die Partner die meiste Zeit komplett auf Augenhöhe, ohne Machtgefälle. Das Machtgefälle ist sozusagen im Standby, aber Dom kann es jederzeit aktivieren.

24/7: Permanentes Machtgefälle

D/S-Beziehung wird oft synonym mit 24/7-Beziehunh verwendet, da das Machtgefälle jederzeit – also 24 Stunden an 7 Tagen die Woche – abgerufen werden kann. Ich gehe da noch einen Schritt weiter und sage: 24/7 bedeutet, dass das Machtgefälle permanent da ist. Es ist niemals auf Standby und muss daher niemals abgerufen werden. Natürlich heißt das nicht, dass Dom immer nur Befehle erteilt und Sub alles tut. Der normale Alltag gestaltet sich wie bei einem normal Paar. Das Gefühl für das Machtgefälle ist aber immer da. Es gibt kein Gefühl, dass es ein- und ausgeschaltet wird.

TPE: Totale Machtabgabe

Die Extremform, BDSM im Alltag zu leben, ist die TPE-Beziehung. TPE steht für Total Power Exchange – also völlige Machtabgabe. Dom hat das Verfügungsrecht über alle Bereiche, inkl. Finanzen, Arbeit, Sozialkontakte usw. Das birgt natürlich viele Gefahren, von versehentlichen Fehleinschätzungen bis hin zu Macht-Missbrauch. Deswegen ist es unabdingbar, dass sich beide Partner gut kennen, einander vertrauen und Dom erst nach und nach verschiedene Bereiche übernimmt – wenn er sie denn übernehmen möchte. Was und wieviel von Dom bestimmt wird, liegt am Ende natürlich in Doms Ermessen.

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