Der Begriff Daddykink wird meiner Erfahrung nach recht unterschiedlich genutzt. Manche meinen damit DDLG, also eine sehr liebevolle, beschützende BDSM-Beziehung. Manche meinen damit eine DDLG-ähnliche Beziehung, die aber insgesamt härter ist. Und für andere ist es ein Fetisch, eine Art sexuelles Rollenspiel.
Was genau ein Daddykink ist, ist unklar. Der Begriff wird sehr unterschiedlich benutzt und jeder versteht ein wenig etwas anderes darunter. Die Definitionen gehen mitunter in recht unterschiedliche Richtungen. Selbstverständlich können diese einzelnen Richtungen nicht immer eindeutig voneinander getrennt werden. Tendenziell findet Daddykink wesentlich auf der sexuellen Ebene statt und wird von vielen daher als sexuelle Neigung verstanden.
DDLG
DDLG ist die Beziehungsdynamik zwischen einem Little und einem DaddyDom. Little und Daddy sind hier in erster Linie Charaktertypen. Es ist eher eine Beziehung zwischen einer ziemlich kindlich gebliebenen Frau (Little) und einem sehr fürsorglichen Mann, der gerne auch ein bisschen die Führung übernimmt (DaddyDom). Im DDLG stehen Fürsorge und Geborgenheit klar im Vordergrund. Es geht um den Alltag, nicht um Sex. Regeln dienen vor allem dazu, damit sich das Little voll entfalten und wachsen kann. Sie dienen weniger den Wünschen des Daddys, sondern mehr dem Wohlergehen des Littles. Manche verstehen Daddykink hier als die Neigung, die hinter DDLG steckt. Damit gehe ich persönlich aber nicht konform.
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Fetisch und Rollenspiele
Daddykink hat „kink“ im Namen, was in der Regel diverse sexuelle Fetische und Vorlieben meint. Daddykink kann wunderbar als sexuelles Rollenspiel gelebt werden. Manche schlüpfen dann in die gespielten Rollen von Vater und Tochter für ein Inzest-Szenario (Anm.: Es ist nur ein Rollenspiel und damit völlig unbedenklich!) oder auch Onkel/Nichte oder einfach Lehrer/Schülerin. Andere genießen aber auch einfach diesen Zwiespalt zwischen unschuldig kindlichen Gefühlen und sexueller Lust und dem gefühlten Tabubruch, der dadurch entsteht.
Passende Kleidung und Accessoires geben oft einen zusätzlichen Kick. Sei das nun das beliebte Schulmädchenkostüm, Kniestrümpfe, Zöpfe, Armfesseln in Rosa, ein Kuscheltier oder Schnuller… der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.
Daddykink als Beziehungen
Einige benutzen das Wort Daddykink auch für Beziehungen, die zwar DDLG-ähnlich sind, aber z.B. viel mehr Regeln und Strafen beinhalten. Es geht mehr um das Machtgefälle und weniger um Fürsorge und Geborgenheit. Es werden viele Regeln aufgestellt, die bei Verstoß auch hart bestraft werden. In vielen Beziehungen muss das Little dem Daddy außerdem permanent zur sexuellen Verfügung stehen. Der Umgang miteinander ist gröber als im DDLG. Die Regeln dienen dazu, das Little nach Daddys belieben zu formen und zu erziehen.
Strafen werden hier gerne spielerisch eingesetzt und dienen oft dem sexuellen Lustgewinn. Das Little provoziert gerne möchte dafür um eine „Strafe“ erhalten, wie z.B. übers Knie gelegt werden. Das bringt beiden Spaß und macht beide an.
Ganz ehrlich wird hier der Begriff little ganz falsch interpretiert. Der Kommentar bezieht sich auf Beziehungen zwischen Daddy-Dom und seinem Mädchen
( wobei es auch durchaus Junge sein kann)), aber Little ist eine extra Kategorie. Es handelt sich um eine Frau oder Man der, um seinem Alltag zu entfliehen und richtig abzuschalten, ins Baby-Alter oder Kleinkind-Alter zurückfällt. Das bedeutet für den Daddy-Dom oder auch Mommy-Domina Schnuller, Fläschchen, Kuscheltiere, Spielecke und gegebenenfalls auch Windel bereit halten.
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Danke für deine Ergänzung.
Für mich ist ein Little erst mal jemand, der viel Kindliches in sich trägt. Nicht jedes Little fällt in ein Baby- oder Kleinkind-Alter zurück, nicht jedes Little betreibt Ageplay oder „Age Regression“, nicht jedes Little mag Plüschtiere, Fläschchen und Schnuller.
Ein Little kann auch gleichzeitig Daddy‘s Mädchen/Girl (bzw Junge/Boy) sein. Zumal ich eben diese Begriffe noch gar nicht kannte, als ich den Artikel geschrieben habe. Es entstehen ja auch ständig neue Begriffe, um sich von anderen abzugrenzen. Wer sich damit wohl fühlt, der soll das natürlich gerne machen. ICH halte von zu vielen Begriffen und Abgrenzung allerdings nicht so viel, weil das (meiner Ansicht nach) nur verwirrt und die Community spaltet. Mir ist da wichtiger, die Bedürfnisse und Gefühle zu beschreiben. Das für sich passende Label darf sich dann jeder selbst aussuchen. :3
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Also es muss nicht sein das es nur Heterosexuelle das haben sondern auch viele Schwule. Hab das dumm gefunden das man immer Mann/Frau genommen hat
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Ja, da hast du natürlich völlig Recht!
Danke für deine Ergänzung!
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