Sugardaddy – Was steckt dahinter?

Eigentlich ist es etwas ganz anderes als CGL, doch es ist in der Community immer wieder ein Thema. Die einen assoziieren damit eine fürsorgliche Verbindung, die anderen Prostitution. Die Rede ist von der Beziehung zwischen einem Sugardaddy und seinem Sugarbabe.

Grob zusammengefasst ist ein Sugardaddy ein meist älterer Mann, der einer jüngeren Frau – dem Sugarbabe – finanziell unter die Arme greift. Doch was heißt das genau? Was sind die Motive einer solchen Beziehung? Und warum lässt sich eine Frau darauf ein? Die Antwort ist so vielfältig, wie die Menschen selbst.

Es gibt inzwischen – grob gesagt – zwei verschiedene Formen, wie eine Sugardaddy-Sugarbabe-Beziehung (kurz: SG/SB) verstanden und gelebt wird. Die wesentlich bekanntere Form, wie sie im Internet beschrieben oder in Reportagen gezeigt wird, erinnert oft mehr oder minder stark an Prostitution. Die andere Form ist im Kern eine ganz normale, innige (Liebes-)Beziehung, in der ein älterer Mann die wesentlich jüngere Frau finanziell unterstützt.

Die Dynamik ist bei beiden Formen von außen betrachtet sehr ähnlich. Doch die Motivation dahinter und vor allem die Gefühle zueinander sind komplett unterschiedlich.

Vorweg betone ich aber, dass ich hier ausschließlich von Beziehungen zwischen zwei erwachsenen Menschen rede. Die Grenzen zur Prostitution sind fließend – und Prostitution mit einem Minderjährigen ist strafbar. Für Jugendliche besteht hier außerdem die Gefahr, sich zu etwas drängen zu lassen, das sie eigentlich nicht wollen. Deswegen ist diese Form von Beziehung ausschließlich für Erwachsene und ich distanziere mich hier strikt von jeder SG/SB-Beziehung mit einem Minderjährigen.

Eine (fast) normale Beziehung

Meines Wissens nach ist damit ursprünglich durchaus eine liebevolle Beziehung gemeint. Beziehungen mit großem Altersunterschied sind schließlich keine Erfindung der Neuzeit, doch heuer suchen sich zwei Menschen normalerweise selbst aus, mit wem sie zusammen sein wollen. Und auch wenn es üblich ist, dass beide Partner ein ähnliches Alter haben, so gibt es doch mehr als genug Menschen, die einen großen Altersunterschied bevorzugen. Das nennt man auch Agegapping, die Neigung dahinter heißt Chronophilie. Daran ist nichts verwerflich und nichts illegal, solange es beide Beteiligten wirklich von sich aus wollen.

Wenn die Frau noch sehr jung ist, vielleicht sogar gerade erst volljährig wurde, ist es nur natürlich, dass sie noch nicht ganz mit beiden Beinen im Leben steht. Womöglich ist sie noch mitten in der Ausbildung oder hat gerade erst ihr Studium begonnen, lebt von Bafög und hält sich mit schlecht bezahlten Nebenjobs über Wasser. Ist man älter, hat man meist schon einiges an Berufserfahrung, ist die Karriereleiter nach oben geklettert und verdient einigermaßen gut.

Verliebt sich nun eine junge Frau in einen wesentlich älteren Mann und möchte mit ihm eine Liebesbeziehung führen, ist es im Grunde nur normal, wenn er ihr auch mal ein wenig unter die Arme greift. Das würde auch ein etwa gleichaltriges Paar machen, bei denen einer wesentlich mehr verdient als der andere. Wie genau das letztendlich aussieht, ist natürlich ganz individuell.

Natürlich ist nicht jede Beziehung mit Altersunterschied eine SD/SB-Beziehung. Schließlich bedeutet das ja auch nicht, dass sie sich von ihm aushalten lässt oder gar, dass er automatisch mehr verdient. Und nicht zuletzt möchten viele Paare sich natürlich auch nicht als Sugardaddy und Sugarbabe bezeichnen.

Sugardaddys und Daddydoms

An dieser Stelle ist dann auch der Weg zum DDLG (DaddyDom/LittleGirl) nicht mehr weit. Zwar sind die Beziehungsformen SD/SB und DDLG zwei völlig verschiedene Konzepte, die erst einmal gar nichts miteinander zu tun haben. Dennoch gibt es eine gewisse Schnittmenge. Je nach persönlichen Vorlieben und Dynamik kann ein Sugardaddy eben auch ein Daddydom sein.

Für viele LittleGirls gehört es dazu, dass der Daddy – zumindest in mancher Hinsicht – erfahrener und reifer ist. Er unterstützt sie, erklärt ihr die Welt, nimmt sie bei der Hand. Wenn er deutlich älter ist und über mehr Wissen und Lebenserfahrung verfügt, unterstreicht das die Dynamik zwischen väterlichem Mann und kindlicher, schutzbedürftiger Frau.

Ein großer Altersunterschied kann die DDLG-Dynamik deswegen unterstreichen. Einige Littles legen großen Wert darauf. Sie brauchen diesen Altersunterschied, um die DDLG-Dynamik authentisch ausleben zu können. Erst durch den Altersunterschied wird er zu einer Art Vaterfigur, der mental über ihr steht, ihr die Welt erklärt und zu dem sie aufschauen kann.

Der finanzielle Aspekt ist deswegen gar nicht immer das Ausschlaggebende, sondern ein willkommener Bonus. Geld gibt nämlich auch Sicherheit, weil dadurch viele Sorgen wegfallen. Und Sicherheit wiederum ist für Littles generell oft wichtig. Andere Littles genießen es aber auch einfach, viel beschenkt zu werden und endlich ein paar der unzählingen Dinge zu bekommen, die ihr kindliches Herz so gerne haben möchte.

der Zweck im Vordergrund

Doch natürlich gibt es auch hier genug Menschen, die so eine Konstellation nicht wegen tiefer Gefühle eingehen, sondern einfach, weil sie praktisch scheint. Zu schön ist die Vorstellung für einige, als junge Frau bereits ein schönes Luxusleben zu genießen. Und er findet es schön, aus seiner Einsamkeit heraus zu kommen und wieder jugendliche Lebensfreude um sich zu spüren.

Inzwischen gibt es extra Plattformen, die nur dazu da sind, dass eine junge Frau einen älteren, reichen Mann findet. Nichts selten erinnern die Absprachen an Escort: Er hat eine sexy Frau an seiner Seite, die ihn begleitet, die er anderen zeigen kann und mit der er schlafen kann. Sie bekommt Geld oder teure Geschenke und darf an seinem Luxusleben teilhaben. Natürlich ist auch hier eine gegenseitige Sympathie wichtig und beide wollen meist eine gewisse Exklusivität, d.h. er hat nur dieses eine Sugarbabe und sie nur diesen einen Sugardaddy. Romantische Gefühle sind oft auf beiden Seiten nicht vorhanden, gegenseitiger Respekt und Ehrlichkeit sollten aber auch hier immer gegeben sein.

Ob und ab wann man hier von Prostitution sprechen kann, hängt vom Einzelfall ab. Es ist auch noch mal ein großer Unterschied, ob jemand persönlich so eine Konstellation als Prostitution betiteln möchte und der rechtlichen Lage. Geld- und Sachgeschenke machen jemanden nicht gleich zum Freier. Auch nicht, wenn die beiden gelegentlich Sex haben. Wenn die beiden aber ausgemacht haben, dass sie einen bestimmten Betrag oder Geschenke dafür bekommt, dass sie mit ihm schläft, dann ist das laut Gesetz Sexarbeit und somit rechtlich Prostitution. Das ist selbstverständlich völlig legitim, sollte aber vom Sugarbabe beachtet werden, wenn sie keine Probleme mit dem Gesetz bekommen möchte.

Individuelle Gestaltung der SD/SB-Beziehung

Wie eine SD/SB-Beziehung genau aussieht, bleibt wie immer dem jeweiligen Paar überlassen. Manche Paare halten das eher locker mit der Prämisse, sich gegenseitig etwas Gutes tun zu wollen. Andere verhandeln genauer, wer was und wie viel bekommt.

Vielleicht finanziert er ihr einfach nur die Wohnung und andere wichtigen Dinge, damit sie sich voll auf ihr Studium konzentrieren kann. Vielleicht schenkt er ihr schicke Kleider und Schmuck, die sie sich niemals leisten könnte. Vielleicht macht er ihr aber auch einfach hier und da kleine oder größere Geschenke. Oder sie bekommt einfach Geldgeschenke.

Auch die „Gegenleistung“ kann ganz unterschiedlich sein. Vielleicht begleitet sie ihn auf wichtige Events. Vielleicht schläft sie einfach regelmäßig mit ihm. Vielleicht verbringen die beiden auch einfach nur eine nette Zeit miteinander. Vielleicht begegnen sich die beiden aber auch niemals real und er bekommt einfach nur anreizende Fotos von ihr.

Die Gefühle zu einander gehen von tiefer Liebe, über Freundschaft, über ein väterliches und kindliches Verhältnis bis hin zu meldepflichtiger Sexarbeit. Im Normalfall sind beide ehrlich zu einander, aber natürlich gibt es hier wie überall schwarze Schafe, die jemanden zu etwas drängen oder Gefühle vorspielen, um zu bekommen, was sie wollen.

Wenn also jemand sagt, er führe oder suche eine Sugardaddy/Sugarbabe-Beziehung, kann es sich durchaus lohnen, einmal genauer nachzufragen, was genau derjenige denn darunter versteht und was er sich wünscht. Denn nur weil er älter und wohlhabend ist, sagt das über die Ausgestaltung der Beziehung, die Dynamik und die Gefühle zueinander noch lange nichts aus.

6 Kommentare zu „Sugardaddy – Was steckt dahinter?

  1. Mit dem Chefarzt in die Karibik und 5.000 Euro dabei verdienen, hört sich toll an.

    In der Realität werden es dann 200 Euro für ein Private date und man sieht sich nie wieder.

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  2. DDLG Age Play
    Also Pädopile Triggern und Anfixen
    Dann sagen alles nur spass und ein spiel
    gleichzeitig 30 000 ! Pädophile Polizeilich finden ….
    Da stehl ich mir die Frage wo ist da der MORALISCH Etische Kompass falsch geeicht worden ?
    Da Praucht es wohl mal Ärztliche hilfe in Hausern mit Gittern

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    1. Hallo „Echt Jetzt“.

      Wie dir nicht entgangen sein sollte, geht es im DDLG und Ageplay um einvernehmliche Praktiken zwischen zwei Erwachsenen.

      Pädophile stehen auf Kinder in Kinder-Körpern. Kinder können nicht in sexuelle Handlungen einwilligen.

      Das sind moralisch, psychologisch und rechtlich zwei komplett unterschiedliche Dinge.

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  3. Danke für den Buchtipp, Micha, auch wenn du das Buch selber verfasst hast 😀 Naja, als Betreiber eines Forums zum Thema scheinst du ja auch Ahnung von der Marterie zu haben. Insgesamt scheint dieses Sugardaddy-Ding echt groß zu sein, auch wenn die Grenzen zu Prostitution und Escort fließend sind. Mich würde aber mal interessieren wie viele der SD-Beziehungen wirklich rein platonisch bleiben…

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